Der Hautkrebs gehört seit Jahrzehnten zu den häufigsten Tumorarten weltweit und entsteht meist durch die gefährliche UV-Strahlung der Sonne oder der Solarien.
Dabei erkranken allein in Deutschland jedes Jahr rund 250.000 Menschen an dieser tückischen Krankheit, Tendenz steigend. Ob jung oder alt, Frau oder Mann – jeder kann an Hautkrebs erkranken.
Dr. med. Cornelia Meisel, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Anästhesie im Medic-Center Stein West, hat sich dem Thema der Hautkrebsvorsorge angenommen und beantwortet hier die wichtigsten Fragen zur Erkrankung „Hautkrebs“ und wie dieser schnell erkannt oder auch verhindert werden kann!
Frau Dr. Meisel, welche Arten von Hautkrebs gibt es?
Dr. Meisel: Beim Hautkrebs gibt es grundsätzlich zwei Arten. Der schwarze Hautkrebs oder auch das Melanom, entsteht durch die Veränderung der Pigmentzellen der Haut (Melanozyten), meist durch UV-Strahlung der Sonne. Der helle oder weiße Hautkrebs wird nochmal in zwei weitere Kategorien unterschieden. Das sogenannte Basalkarzinom oder Basaliom. Dieses Karzinom zeigt sich oft als kleines Äderchen auf einer glänzenden Oberfläche. Daneben gibt es das Stachelzellkarzinom oder Spinaliom für das eine warzenähnliche, raue Oberfläche charakteristisch ist. Der schwarze Hautkrebs ist dabei deutlich aggressiver als der weiße Hautkrebs und bildet schneller Metastasen.
Wie entsteht Hautkrebs?
Dr. Meisel: Hautkrebs entsteht meistens durch die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung) der Sonne. Wie Zellen sich teilen und entwickeln, wird durch das Erbgut im Zellkern gesteuert. UV-Strahlung kann dieses Erbgut beschädigen. Dadurch können aus einzelnen Zellen Nachkommen entstehen, die nicht mehr aufhören, sich zu teilen. Dass sind dann die Krebszellen.
Wer ist besonders vom Hautkrebs betroffen?
Dr. Meisel: Grundsätzlich können Personen jeden Alters vom Hautkrebs betroffen sein, da Hautkrebs innerhalb kürzester Zeit entstehen kann. Allerdings lassen sich im mittleren Lebensalter zwischen 50 und 60 Jahren häufiger Melanome feststellen. Oft werden auch Arten von Hautkrebs bei Menschen mit vielen Leberflecken oder geschwächtem Immunsystem, wie z.B. bei HIV-Infizierten oder Personen mit transplantierten Organen, erkannt.
Welche Symptome können bei Hautkrebs festgestellt werden?
Dr. Meisel: Beim schwarzen Hautkrebs (Malignen Melanom) können mögliche Anzeichen leichter erkannt werden als beim weißen Hautkrebs.
Der Grund hierfür liegt in den pigmentbildenden Hautzellen (Melanozyten) die dunkle Hautveränderungen verursachen. Dabei kann der Hautkrebs aus bereits bestehenden Muttermalen oder auf vorher unveränderter Haut entstehen.
Dabei gibt es eine kleine Regel, die zur Kontrolle angewendet werden kann:
Je mehr Anzeichen auf die Hautstelle zutreffen, desto auffälliger ist die Stelle.
Da Hautkrebs keine Schmerzen verursacht, sollte jeder auf diese Anzeichen achten und im Verdachtsfall einen Arzt zur Kontrolle aufzusuchen.
Welche Körperstellen sind besonders von Hautkrebs betroffen?
Dr. Meisel: Der weiße Hautkrebs tritt oft in den Bereichen auf, die dem Sonnenlicht am meisten ausgesetzt sind. Dazu gehören Gesicht, Nacken, die Ohrmuscheln oder auch die Hände.
Der schwarze Hautkrebs entwickelt sich dagegen auch oft an Stellen, an denen typischerweise wenig Sonneneinstrahlung vorhanden ist. Dabei sind Brust, Rücken und Extremitäten stark betroffen. Aber auch Hautkrebs an den Fußsohlen, den Handinnenflächen, im Genitalbereich, auf der Kopfhaut und unter den Fuß- und Fingernägeln ist möglich.
Wie lässt sich Hautkrebs vermeiden?
Dr. Meisel: Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt bei der Hautkrebs-Prävention die Empfehlung, die Sonne zur Mittagszeit zu vermeiden, da die Strahlung hier besonders hoch ist. Zusätzlich sollte Kleidung und eine Kopfbedeckung getragen werden. Bei unbedeckten Körperstellen muss unbedingt eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von 30 aufgetragen und regelmäßig bzw. spätestens nach zwei Stunden aufgefrischt werden. Bei empfindlicher Haut, im Hochsommer, im Gebirge und in südlichen Ländern, darf ruhig ein noch höherer Schutz verwendet werden. Die UV-Filter in der Sonnencreme schützen vor UV-B- und UV-A-Strahlen und absorbieren, streuen und reflektieren die gefährliche UV-Strahlung.
Wichtig ist neben dem Schutz auch regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge zu gehen. Ab dem 35. Lebensjahr haben alle Krankenversicherten alle drei Jahre einen Anspruch auf eine Hautkrebsuntersuchung.
Zwischen dem 18. und 34. Lebensjahr wird diese Untersuchung nur einmalig von der Krankenkasse übernommen.
Welcher Arzt übernimmt Hautkrebsvorsorgen und was passiert dabei?
Dr. Meisel: Die Hautkrebsvorsorgen übernimmt entweder ein Haus- bzw. Allgemeinarzt oder ein Dermatologe. Vor der eigentlichen Untersuchung wird ein kurzes Vorgespräch geführt, bei dem Vorerkrankungen und familiäre Vorbelastungen abgefragt werden. Danach wird die gesamte Hautfläche durch das geschulte Auge des Arztes untersucht. Wenn dann verdächtige Hautstellen festgestellt werden, wird eine Gewebeprobe entnommen und anschließend im Labor auf Krebszellen untersucht.
Die weitere Behandlung erfolgt dann bei einem Hautarzt. Je früher der Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung!
Auch wir bieten in unseren allgemeinärztlichen Medic-Center Praxen Hautkrebsvorsorgen an. Die Patienten können uns gerne jederzeit darauf ansprechen!
Vielen Dank für das interessante Interview Frau Dr. Meisel!
Und damit Sie sich als Patient optimal schützen können, stehen Ihnen ab Juli 2021 in unseren Medic-Center Praxen kostenlose Sonnenlotionen mit einem Lichtschutzfaktor von 30 zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!