Die Lage des Coronavirus ist für viele Menschen eine befremdliche Situation und kann in einigen Bereichen durchaus angsteinflößend sein. Wir erklären Ihnen, wie wir mit Corona Angst- und Stressfrei umgehen können, ohne dabei in Panik zu verfallen.
Was ist eigentlich Angst?
Was bedeutet es Angst zu erleben, Angst zu spüren und ängstliche Köperreaktionen zu haben.
Die Angst bzw. das Angsterleben wird im Angstzentrum in der sogenannten Amygdala ausgelöst. Die Amygdala aktiviert den ganzen Körper sowie die Psyche. Das kann bedeuten, dass man einen höheren Herzschlag, eine höhere Atemfrequenz und durch das Adrenalin Kopfschmerzen, Herzrasen, Blutdruckerhöhung, Unruhe und verstärkte ängstliche Gedanken verspürt.
Da in diesen besonders hohen Anspannungssituationen, die Vernunft und der Verstand nicht mehr aktiv sind, kann dies häufig Panik oder Panikattacken auslösen. Das Gehirn und der Körper reagieren dabei wie erstarrt und gelähmt auf diesen Zustand.
Das Kontrollzentrum Gyrus Cinguli liegt über der Angst und ist dafür verantwortlich das Angstzentrum zu kontrollieren.
Wenn dieser Bereich aufgrund von Angstzuständen ausfällt, übernimmt unser Angstzentrum unseren Körper. Um das Kontrollzentrum wieder aktivieren zu können ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und gute Gedanken zuzulassen.
In welche Bereiche wird die Angst unterschieden?
Die Angst wird in die reale Angst und die irrationale Angst unterschieden.
Die reale Angst bedeutet, dass wir uns vor Dingen schützen die gefährlich sind. Diese Funktion ist besonders für unser Überleben wichtig. z.B. Angst, wenn ein Auto auf uns zukommt oder bei Näherung eines Abhangs.
Die irrationale Angst ist die Angst vor eingebildeten Dingen, nicht realen Dingen oder Dingen, vor denen man eigentlich keine Angst haben müsste, wie z.B. Angst vor Spinnen.
Das Virus Corona ist für uns Menschen eine reale Bedrohung, da es bereits einige schwere Krankheitsverläufe ausgelöst hat und wir die Verbreitungswege des Virus nicht wirklich endgültig kontrollieren können. Hier ist ein gewisses Gleichgewicht vonnöten, denn wir sollten darauf achten, ein Gefühl für eine mögliche Gefahr zum Schutz zu entwickeln und dabei nicht in Panik zu verfallen.
Denn wenn wir Panik in uns auslösen, verliert unser Gehirn die vernünftige Kontrolle über sich selbst und das eigene Handeln.
Das bedeutet auch, dass wir möglichst keine irrationale Angst entwickeln sollten wie z.B. die Angst vor einem Lebensmittelengpass, die unbegründet ist, aber letztlich zu Hamsterkäufen führt.
Zum eigenen Schutz sollte man also die einfachen Regeln wie Abstand halten, öfter Hände waschen und sich nicht ins Gesicht fassen, einhalten.
Wenn Sie jedoch etwas beunruhigt sind, hilft meist das bewusste und ruhige Atmen.
Suchen Sie sich dafür einen ruhigen Ort und setzen Sie sich entspannt hin.
Atmen Sie anschließend entspannt 4 Sekunden ein, halten Sie die Atmung für 4 Sekunden. Atmen Sie weiter 4 Sekunden aus, halten Sie die Atmung für 4 Sekunden. In dieser Zeit entspannt sich unser Körper und aktiviert gleichzeitig das Kontrollzentrum.
Wie gehen psychisch Erkrankte mit dem Coronavirus um?
Psychische Erkrankte mit Krankheiten wie Hypochondrien, Phobien und Zwangserkrankungen gehen mit dem Coronavirus anders und entspannter um.
Da sie sich bereits seit einiger Zeit mit ihren Angstzuständen beschäftigen, ist es ihnen möglich, ihre Angst zu regulieren und im Rahmen zu halten. Jedoch ist es wichtig, Patienten mit psychischen Erkrankungen auch in der Corona-Krise weiterhin zu betreuen.
Im Medic-Center machen wir das z.B. durch Telefongespräche, die derzeit die psychologische Sprechstunde ersetzt. So können wir den Patienten auch in der aktuellen Situation beistehen.